Letzte Aktualisierung:
März 25, 2009

AUGUST

1900

Mittwoch,
01. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich
Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
Nachts 2 Uhr Fahrt durch die Straße von Gibraltar. Afrika zum ersten mal gesehen.

Fortsetzung aus: Der „Boxeraufstand“ in China – Das Tagebuch des Gottlieb Brosi.
(Hrsg. von der Stadt Backnang, Stadtarchiv, Bernhard Trefz, Fr. Stroh Verlag, 2004)

Die Kugeln pfeifen fortwährend über unsre Köpfe hinweg. Wir sind jetzt das Pfeifen gewöhnt. Sobald die Chinesen das Schiesen eine Zeitlang einstellen, wissen wir, daß sie einen Angriff oder Ausfall auf uns vorhaben. Der erste Bote, der seit unsrer Belagerung von der Außenwelt zu uns kam, kam heute hier an. Er brachte Despache von General CHAFFEE an Minster CONGER; er benachrichtete uns, daß 15000 Soldaten, TlEN-SIN verlassen habe, und uns zu Hilfe maschierten. Der Bote erzählte, daß eine Schlacht zwischen Europäer u. Chinesen stattgefunden habe, wo beide Seite schwere Verluste u. die Chinesen dort geschlagen wurden.  

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Bis morgens 7 Uhr Land in Sicht. Inseln die kahl aus dem Wasser heraus ragen, auf dem wohl schon mancher Schiffbrüchiger sein Leben beendet hat.  7 ½ Uhr hatten wir St.B. Signalstation in Sicht (Obok). Nachdem wir hier vorüber waren, trennten sich Wörth und Weißenburg ab, um nach Perim zum Kohlen nehmen zu gehen. Wir hielten Kurs auf Aden zu. 2 Uhr bekamen wir schon etwas Land in Sicht. Gegen 4 Uhr kamen wir auf Reede vor Aden an. Gingen dann langsam weiter in den Binnenhafen weiter. Hier passierten wir einen auslaufenden ungarischen Dampfer und einen veralteten englischen Kreuzer. Hier wurde ebenfalls die 21 Schuss Salut gefeuert. Im Hafen liegen die uns vorausgegangenen Schiffe Hela und Luchs. Letzterer ist mit Kohlen fertig und wird Nachmittag noch den Hafen verlassen. Nach späteren Nachrichten bleibt Luchs noch bis zum 9. d. Mts. hier, da er gerüchteweise Maschinenschaden hat. Beim Einlaufen erhielten wir von der Signalstation die traurige Nachricht, dass der König von Italien ermordet wäre, weshalb die Flaggen halbstacks gehisst wurden. Vorn an der Einfahrt liegen einige Bambushütten, die jedenfalls von den Schwarzen bewohnt werden. Etwas dahinter liegt die Signalstation, darunter befindet sich die Salutstation. Dahinter eine große Anzahl Häuser und Hallen, die den Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten. Die eigentliche Stadt liegt eine Stunde weit binnenlands. Die Höhenrücken bieten auch einen traurigen Anblick.

Donnerstag,
02. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)

Hai- und Schweins-Fische umkreisen unser Schiff. Es ist interessant, ihrem Tauchen zuzusehen.

Heute verließen die Dampfer Rhein und Adria Bremerhaven. An Bord der Rhein befanden sich das Kommando des Expeditionskorps, Stab 2.Ostasiatische Infanteriebrigade, Ostasiatisches Infanterieregiment Nr.3, Kommandeur des Trains, Proviant Kolonne 2, Lazarett Reserve Depot, Kriegslazarett Personal
17 Generale bzw. Stabsoffiziere
25 Hauptleute
87 Leutnants
49 Portepeeunteroffiziere und Schreiber
1.944 Mannschaften
87 Fahrzeuge und 5 Pferde

An Bord der Adria befanden sich: der Stab der Ostasiatischen Munitions Kolonnen Abteilung, Ostasiatische Infanterie Munitions Kolonne, Ostasiatische Artillerie Munitions Kolonne, Ostasiatische Feldhaubitzen Munitions Kolonne
1 General bzw. Stabsoffizier
4 Hauptleute
10 Leutnants
10 Portepeeunteroffiziere und Schreiber
579 Mannschaften
96 Fahrzeuge

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

6 ½ Uhr    wurde mit Kohlen nehmen begonnen. Es ging langsam. Von 9 Uhr abends mussten unsere Matrosen mit anfangen. 11 ½ wurden wir fertig. Es stauben die Kohlen hier sehr, von der Hitze. Da sieht man aus wie ein Schwarzer. Es waren eine Menge Händler mit Straußenfedern und Seide an Bord. Weißenburg und Wörth waren schon im Laufe des Vormittags hier angekommen  Im Laufe des Vormittags lief ein französischer Kreuzer in den Hafern ein, welcher auch gleich Kohlen nahm, bekam aber Schlagseite nach St.B. Hela verließ 11 ½ Uhr den Hafen, wir folgten 12 Uhr. Bullaugen mussten geschlossen werden wegen Seegang.

Freitag,
03. August

Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)

Küste von Marroco in Sicht. Stadt auf einem Berge dicht am Ufer. Küste ist gebirgig, fast überall bewohnt.

FÄLSCHUNG: Auszug aus dem Tagebuch Sr. Exzellenz Ching Shan zitiert in "China - unter der Kaiserinwitwe" von Bland, J.O P. & Backhouse, Berlin 1912
8. Tag des 7. Mondes – Ich hatte heute schweren Kummer mit meinem ältesten Sohn. Er hat mir letzter Zeit große Summen geraubt und als ich ihn zur Rede stellte, hatte er die Frechheit, mir zu entgegnen, es sei meine Pflicht gegen den Thron, ihm für die empfangenen Wohltaten durch meinen Selbstmord zu danken.
Li Ping-heng hat sich zur Armee begeben, um die Truppen wieder zu sammeln und den Vormarsch der Fremden aufzuhalten. Er hat Jung Lu verklagt, aber der Alte Buddha hat die Denkschrift unterdrückt. Der Kaiser hat Jung Lu für seine Dienste gedankt und der Oberbefehlshaber hat geantwortet, daß er der letzte von allen Dienern des Thrones, angesichts der Vorgänge in den letzten beiden Jahren, Lob von Sr. Majestät habe erwarten können
(Bezieht sich auf die im Staatsstreich im Jahre 1898 von ihm gespielte Rolle).

Fortsetzung aus: Der „Boxeraufstand“ in China – Das Tagebuch des Gottlieb Brosi.
(Hrsg. von der Stadt Backnang, Stadtarchiv, Bernhard Trefz, Fr. Stroh Verlag, 2004)

Immer noch das alte hier. Wir liegen hinter unsere Barrikate u. lassen die Chinesen schießen, halten aber dabei strenge Wache, daß uns die Chinesen nicht zu nahe kommen. Sobald sich ein Chinese erblicken läßt, wird er von uns erschossen. Haben bei nahe gar nichts mer zu essen. Viele chinesische Christen hier sterben am Hunger. Wir schießen die Hunde u. Katzen die sich blicken lassen u. sie werden verzehrt.  

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Im Golf von Aden ohne besonderes Wetter, etwas kühler Brise von Achtern.

Samstag,
04. August

Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)

Mein Geburtstag. Mäßig gefeiert. Küste von Algier u. Tunis zu sehen, drei Städte mit vielen Moscheen dicht an der Küste zwischen Gebirge.

Heute folgten die Dampfer Phönizia und H.H.Meyer. An Bord der Phönezia befanden sich: das  Ostasiatische Infanterieregiment Nr.4, Proviant Kolonne 1, 1/2 Bekleidungs Depot, sowie Material für die Gebirgsbatterie,
5 Generale bzw. Stabsoffiziere
11 Hauptleute
42 Leutnants
26 Portepeeunteroffiziere und Schreiber
1.726 Mannschaften
69 Fahrzeuge und 4 Pferde

An Bord der H.H. Meyer befanden sich: der Stab des Ostasiatischen Infanterieregiment Nr.2, II. Bataillon Ostasiatisches Infanterieregiment Nr.2, 1 Eskadron Ostasiatisches Reiterregiment, Magazinpersonal, Train Aufsichtspersonal, Etappen Munitions Kolonne, Personal des Lazarettschiffs
5 Generale bzw. Stabsoffiziere
10 Hauptleute
42 Leutnants
20 Portepeeunteroffiziere und Schreiber
1.078 Mannschaften
18 Fahrzeuge

Fortsetzung aus: Der „Boxeraufstand“ in China – Das Tagebuch des Gottlieb Brosi.
(Hrsg. von der Stadt Backnang, Stadtarchiv, Bernhard Trefz, Fr. Stroh Verlag, 2004)

Hatten eine schwere Nacht. Ein schweres Gewitter zog von Westen herauf. Die Chinesen eröffneten nun ein hartes Feuer auf uns, der Regen goß in Strömen auf uns herab. Ich u. ein Kamerad lagen in einer Schanze 10 in von den Chinesen weg auf Wache. Die Schanze war bald voll mit Wasser - raus konnten wir nicht sonst wären wir im Augenblicke erschossen worden, so lagen wir bis Morgens im Wasser. Blitz auf Blitz fuhren herab u. wir konnten beim Scheine die Chinesen wieder sehen dann war es wieder stockfinster. Das Gewitter dauerte etwa 3 Stunden u. wir fochten bis Morgens früh.  

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Morgens gegen 7 Uhr bekamen wir etwas schlechtes Wetter. Brise 4 Strich achtern. See geht des öfteren über Mittel- und Achterdeck hinweg. Es durfte sich niemand auf Deck aufhalten. An St.B. die Insel (Sokotra). Gegen 8 Uhr abends nahm die See wieder mehr zu.

Sonntag,
05. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)

Schiffsandacht. Vormittags 10 Uhr Insel Malta zu sehen, bis Abends 6 u. 7 nur Wasser.

FÄLSCHUNG: Auszug aus dem Tagebuch Sr. Exzellenz Ching Shan zitiert in "China - unter der Kaiserinwitwe" von Bland, J.O P. & Backhouse, Berlin 1912
11. Tag des 7. Mondes – Der Alte Buddha hat Jung Lu befohlen, Vorkehrungen für das Geleit der Fremden nach Tientsin zu treffen, damit der Vormarsch der Verbündeten auf Peking aufgehalten werde. Im Zusammenhang damit höre ich, daß vor wenigen Tagen **** Ch'i Hsiu überredete, den fremden Ministern einen Brief zu senden und sie aufzufordern, sich ohne Eskorte zu einer Besprechung im Tsungli Yamen einzufinden, mit der Absicht, sie unterwegs alle zu massakrieren. Ch'i Hsiu hielt den Vorschlag für ausgezeichnet, aber obgleich verschiedentliche Briefe zu dem Ende abgesandt wurden, lehnen es die Minister ab, die Gesandtschaften zu verlassen. Inzwischen sind in den letzten Tagen mehrere neuerliche Angriffe auf die Gesandtschaften unternommen worden.
Ein halbnackter fremder Teufel wurde gestern in der Ha Ta Men Straße aufgegriffen. Er vollzog vor allen, die er antraf, vornehm und gering, den Kotow und beschwor selbst die Lumpensammler, sein Leben zu schonen und ihm einen kleinen Almosen zu geben. Er sagte: "Wir werden bald alle hingemetzelt werden, aber ich habe nichts Böses getan." Einer von Jung Lu's Unteroffizieren ergriff ihn und brachte ihn zur Wohnung des Oberbefehlshabers und der sandte ihn zurück, statt in enthaupten zu lassen. Immerhin beweist dies die verzweifelte Lage, in der die Fremden sich befinden. 

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Geburtstag ohne Nachricht von Zuhause. Das Schiff schlengert 14-18 Grad es wird etwas ungemütlich, da man sich nicht recht ruhig nirgends hinsetzen kann. Endlich haben wir heute die Hälfte der Reise zurück gelegt.

Montag
06. August
Telegramm Kaiser Wilhelms II an Graf von Waldersee: "Nach Bericht aller Sachverständigen in China Vormarsch auf Peking ohne einheitlichen internationalen Oberfeldherrn unmöglich. Habe seiner Majestät dem russischen Kaiser, um endlich zur Klarheit zu kommen, Eure Exzellenz zu der Stellung vorgeschlagen. Seine Majestät hat in schwungvollen und äußerst schmeichelhaften Worten freudige Zustimmung erteilt und sein vollstes Vertrauen bekundet, mit dem er freudig seine Truppen Ihnen unterstelle. Ich gratuliere dazu; bitte umgehend sich bei mir zu melden. Wilhelm." (aus Denkwürdigkeiten des General-Feldmarschalls Alfred Grafen von Waldersee, Bd. 3 S 1)

Fortsetzung aus: Der „Boxeraufstand“ in China – Das Tagebuch des Gottlieb Brosi.
(Hrsg. von der Stadt Backnang, Stadtarchiv, Bernhard Trefz, Fr. Stroh Verlag, 2004)

Höhren Immer Kanonendonner von BAY-TANG u. somit wissen wir  daß sie dort immer noch aushalten. Schlugen heute Morgen wieder einen Angriff zurück.  

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Im Indischen Ozean. Wetter noch nicht ganz ruhig.

Dienstag,
07. August 
Fortsetzung aus: Der „Boxeraufstand“ in China – Das Tagebuch des Gottlieb Brosi.
(Hrsg. von der Stadt Backnang, Stadtarchiv, Bernhard Trefz, Fr. Stroh Verlag, 2004)

Es sind nun frische Truppen, Verstärkung für die Chinesen hier angekommen. Sie kommen von Nord China u. sind Tataren wegen ihrer Graußamkeit weltbekannt. Sie machten einen Angriff auf die Engl. Gesandschaft, wurden aber von uns zurück geschlagen 

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Mittwoch,
08. August
Waldersee trifft zum Gespräch mit Kaiser Wilhelm II auf der Wilhelmshöhe ein.

Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)

Abends 5 Uhr Ankunft im Hafen von Port-Seid. Egypter und Neger schwimmen an unser Schiff heran und geben uns zu verstehen, das wir Ihnen Geld hinunter werfen sollen, wir thaten es auch und ergötzten uns daran, wie gewandt dieselben nach dem Gelde untertauchten. Ans Land durften wir nicht, denn es hieß, es sei die Pest ausgebrochen.

Fortsetzung aus: Der „Boxeraufstand“ in China – Das Tagebuch des Gottlieb Brosi.
(Hrsg. von der Stadt Backnang, Stadtarchiv, Bernhard Trefz, Fr. Stroh Verlag, 2004)

Die Hitze ist fast unerträglich. Die Chinesen griffen uns von Norden an, doch wir hielten sie zurÜck. Noch keine Nachricht von den Truppen, die uns zu Hilfe kommen sollen.  

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Jetzt flaut das Wetter etwas ab.

Donnerstag,
09. August

Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)

Fuhren wir in den Suezkanal ein, links von uns liegt Asien und rechts Afrika, links einige elende Lemhütten, rechts drei schöne Farmen, sonst alles loser sandiger Boden, am Kanal reiten einige egyptische Soldaten auf Kamelen entlang.


FÄLSCHUNG: Auszug aus dem Tagebuch Sr. Exzellenz Ching Shan zitiert in "China - unter der Kaiserinwitwe" von Bland, J.O P. & Backhouse, Berlin 1912

15. Tag des 7. Mondes  - Böse Nachrichten aus dem Süden. Yü Lu's Truppen sind geschlagen und die Fremden kommen immer näher. Der Alte Buddha erwägt Flucht nach Jehol, aber Jung Lu rät ihr ernstlich zu bleiben, selbst wenn die Verbündeten die Stadt nehmen sollten. Herzog Lan spottet über diese Möglichkeit. Es ist ein Trost, daß, wenn sie kommen, sie weder plündern noch morden werden. Ich entsinne mich, wie tadellos vor 40 Jahren ihre Manneszucht war. Ich hatte mich damals nicht außer Hause begeben und keiner der Barbaren hat mich je belästigt. Es war ein bisschen schwer, Lebensmittel zu beschaffen, aber die fremden kamen kaum in die Stadt und taten uns nichts Übles.

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Die Wärme, die etwas dieser Tage nachgelassen hat, fängt wieder an sich zu erhöhen.

Freitag,
10. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)

fuhren wir in das rote Meer ein. Es wird sehr heiß, alles Matt. Sinai Gebirge neben uns ist zu sehen.

FÄLSCHUNG: Auszug aus dem Tagebuch Sr. Exzellenz Ching Shan zitiert in "China - unter der Kaiserinwitwe" von Bland, J.O P. & Backhouse, Berlin 1912 
16. Tag des 7. Mondes – Mein alter Kollege Li Shan, dessen Haus an die französische Kathedrale stößt, ist beschuldigt, durch einen unterirdischen Gang die Fremden mit Lebensmitteln versorgt zu haben. Er ist zusammen mit Hsü Yung-yi und Lien Yuan, vom Prinzen Tuan ohne Wissen der Kaiserin dem Justizministerium überantwortet worden. Prinz Tuan hatte seit langem einen Groll gegen Hsü, weil dieser die Wahl des Thronfolgers missbilligt hatte. Was Lien anbelangt, so sagt man, seine Verhaftung sei erfolgt auf Anregung des **** und weil er vertrauter Freund Yüan Ch'ang's gewesen sei. Alle drei wurden heute morgen hingerichtet. Hsü Yung-yi war älter als ich (79 Jahre) und sein Tod ist ein bejammernswerter Umstand. Aber er ging ruhig und ohne Klage in den Tod, als er erfuhr, die Kaiserinwitwe wisse nichts davon und daß es nur Tuan's Werk sei. Er sagte: "Die Macht des Usurpators ist kurzlebig. Was mich anlangt, so bin ich froh zu sterben, ehe die Fremden Peking genommen haben. Der Alte Buddha wird sehr zornig werden, wenn sie hört, daß zwei Manschu so umgebracht sind. Li Shan und Jung Lu waren alte Freunde ( Anmerkung des Übersetzers: Auf Ansuchen Li Hung-chang's und auf Befehl des Feldmarschalls Grafen Waldersee wurden Li Shan's Reste am 23. November 1900 von einer Eskorte unter Leutnant Graf Eulenburg vom Armee-Oberkommando in Ostasien zur letzten Ruhe in seinem Familien-Begräbnis vor Pekings Toren geleitet). Ein gewisser General Liu aus Shansi hat der Kaiserin heute morgen versichert, er wolle es unternehmen, die Gesandtschaften in drei tagen zu zerstören und dies würde die Verbündeten so erregen, daß ihr Vormarsch eingestellt werden würde. Heftiges Feuergefecht hat eben begonnen.
Die Boxer haben sich gänzlich unbrauchbar erwiesen. Ich habe es immer gesagt, sie würden nichts leisten.
   

Fortsetzung aus: Der „Boxeraufstand“ in China – Das Tagebuch des Gottlieb Brosi.
(Hrsg. von der Stadt Backnang, Stadtarchiv, Bernhard Trefz, Fr. Stroh Verlag, 2004)

Die Chinesen machen einen Angriff nach dem andern auf uns u. lassen uns gar keine Ruhe mehr. An Schlaf ist nicht zu denken. Wir schlafen alle stehend. Nahrung ist bei uns sehr knapp, ebenfalls Patronen. Wenn wir in ein paar Tage nicht erlößt werden, sind wir alle verloren.  

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Bis 5 ½ Uhr im Indischen Ozean, 5 Uhr bekommen wir Colombo in Sicht. 2 große Leuchtfeuer ST.B., der Dunkelheit halber konnten wir die im Hafen liegenden Schiffe nicht sehen. 6 Uhr liefen wir in den Hafen ein, mussten aber wieder umkehren, weil kein Platz mehr im Hafen war. Wir ankerten dann auf der Reede.

Samstag,
11. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
Mittags im Schatten 46° Hitze.

Fortsetzung aus: Der „Boxeraufstand“ in China – Das Tagebuch des Gottlieb Brosi.
(Hrsg. von der Stadt Backnang, Stadtarchiv, Bernhard Trefz, Fr. Stroh Verlag, 2004)

Eine fortwährende Schlacht, unser kleiner Haufen schmilzt immer kleiner zusammen. Es schaut ser traurig bei uns aus. Die Stimmung, unter uns Marine ist jetzt so, daß es jedem gleichgiltig ist, ob er erschossen wird oder nicht; man denkt sich, es ist einerlei ob jetzt oder später. Es kommen immer mer chinesische Soldaten hier an. Wir sind wirklich so daran, daß wir auf einer Seite der Mauer liegen u. die Chinesen auf der andern, die Chinesen schießen über die Mauer u. wir fassen ihr Gewehr u. reißen es ihnen aus der Hand. 

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Hela war im Hafen liegen geblieben. Heute früh gingen die anderen Linienschiffe nach und legten sich an den Bojen fest, wo 2 Dampfer 1 Japanischer Panzer dito Kreuzer und 2 englische Kreuzer uns Platz machten. An Stelle des Japaners neben uns liegt Wörth. Hinter Wörth in Kiellinie Weißenburg und Brandenburg. Neben der Wörth liegt der große englische Panzerkreuzer (Europa, schwarz gestrichen, 14000 Tonnen) stärkste Artillerie 15cm. 4 gelbe Schornsteine. Dieses Schiff geht um Afrika zurück nach England, da es sich nicht bewährt. Ein kleiner englischer Kreuzer liegt ganz im Innenhafen. Im Hafen liegen eine Unmenge von Handelsdampfern und fortwährend, Tag für Tag gehen Dampfer ein und aus. Von der Stadt ist von Bord aus wenig zu sehen. Achteraus sieht man einige Hütten und Palmen. Davor streckt sich in die See hinein ein Wellenbrecher, an dessen Spitze ein großer Bagger liegt. St.B. nach Seeseite ist ein großer Wellenbrecher, an dem die See haushoch empor zischt, um auf den Wellenbrecher bzw. nach dem Hafen hineinzufluten. An der Spitze dieses Wellenbrechers befindet sich ein Leuchtturm. Die Schifferboote sind hier sonderbar gebaut. Das Boot ist ganz schmal, so dass die Leute auf den Dollen sitzen müssen. Vom Boot aus gehen nach einer Seite zu 2 hölzerne Bojen, die am Ende an ein starkes Stück Holz befestigt sind und dieses letztere dient dazu, das Boot vor dem Kentern zu schützen. Die Boote haben ein 4eckiges großes Segel, womit diese eine richtige Fahrt entwickeln, weil die Boote so schmal sind. Heute Abend hatten wir großes Konzert nebst Ball an Land. Wurde gut bezahlt. 

Sonntag,
12. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
Einige Erkrankungen an Hitzschlag.

FÄLSCHUNG: Auszug aus dem Tagebuch Sr. Exzellenz Ching Shan zitiert in "China - unter der Kaiserinwitwe" von Bland, J.O P. & Backhouse, Berlin 1912 
18. Tag des 7. Mondes – Die fremden kommen näher und näher. Yü Lu hat sich am 12. in Ts'ai ts'un mit einem Revolver erschossen. er hatte in einem Sarggeschäft Zuflucht gesucht, ausgerechnet an solchem Ort! Seien Truppen haben dreimal schwere Schlappen erlitten bei Pei tsang, Yang ts'un und Ts'ai ts'un. Li Ping-heng erreichte Ho-hsi wu am 14., aber trotz all seiner Anstrengungen, unsere Truppen zu sammeln, weigerten sich die beiden Divisionäre Chang Ch'un-sa und Ch'en Tse-lin zu kämpfen. Daraufhin nahm Li Ping-heng Gift.
Jung Lu brachte heute die Nachricht dem Alten Buddha. Souverän und Minister winten zusammen über das Elend, welches diese Prinzen und Aufrührer über unser ruhmvolles Reich gebracht haben. Jung Lu nahm von jeder Selbstrechtfertigung Abstand: er ist ein weiser Mann. Der Alte Buddha sagte, sie wolle sich eher entleiben und auch den Kaiser dazu veranlassen, als die Hauptstadt verlassen. Jung Lu beschwor sie, auf seinen Rat zu hören, in der Hauptstadt zu verbleiben und ein Dekret zu erlassen, das die Enthauptung des Prinzen Tuan und seiner Gesellen anbefehle, um so vor der Welt ihre Unschuld zu erweisen. Sie aber scheint noch an der Hoffnung auf die übernatürlichen Kräfte der Boxer und auf die Rettung Pekings durch diese zu hangen und so nimmt die furchtbare Beschießung der Gesandtschaften ihren Fortgang.
Jung Lu hat heute acht, Prinz Tuan fünf Audienzen gehabt. Alle anderen Mitglieder des Großrates saßen mit gefalteten Händen und hatten nichts vorzuschlagen.

Fortsetzung aus: Der „Boxeraufstand“ in China – Das Tagebuch des Gottlieb Brosi.
(Hrsg. von der Stadt Backnang, Stadtarchiv, Bernhard Trefz, Fr. Stroh Verlag, 2004)

Hatten heute wieder einen sehr harten Kampf mit den chinesischen Lumpen. Sie werden jetzt ungeduldiger u. wollen uns wahrscheinlich abschlachten, ehe uns Hilfe kommt. Es ist traurig, wenn man an das Los der Frauen u. Kinder denkt, wenn sie in die Hände der Chinesen fallen würden. Sie würden zu Tode geschändet u. gemartet von den Barbaren. Die Marine werden immer weniger u. es kommen immer mer chines. Soldaten hier an. Es sollen jetzt 40-50000 Soldaten uns umzingelt haben. Ein jeder von uns hat eine Kugel in der Tasche, im Falle unsere Patronen ganz ausgingen wir eine für uns selber hätten, lebendig würde sich keiner den Chinesen übergeben. Ein franzhösischer Hauptmann wurde heute getötet. Er war auf Reisen u. befand sich eben hier als der Krieg ausbrach. Er kämpfte mit uns u. hatte das Unglück hier erschossen zu werden.  

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901
Heute wurde die Musik beurlaubt. Da habe ich mir die Stadt gut angesehen. Nachmittags liefen 2 österreichische Kriegsschiffe hier ein und ein englischer Dampfer mit gefangenen Buren, die ins Landesinnere geschickt wurden. Ich wurde vom Kapellmeister der dortigen englischen Garnison, welcher gestern Abend im Konzert war, mit seinem Fuhrwerk abgeholt. Dieser zeigte mir nun die Stadt, sowie die Buddatempel Museum, Ring- und Rennplatz, sowie den Park und die schönsten Anlagen. Abends musste ich mit bei ihm zum Abendbrot kommen. Er hat eine Mecklenburgerin zur Frau. 4 Kinder, alles Mädchen. Dann gingen wir in das Hotel, wo wir gestern gespielt haben, zu einem Glas Bier, wo wir auch wieder ein Konzert für Morgen ausmachten.

Montag,
13. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
50° im Schatten, ein Kohlentrimmer gestorben, wurde die Nacht darauf ins Meer gesenkt.

Fortsetzung aus: Der „Boxeraufstand“ in China – Das Tagebuch des Gottlieb Brosi.
(Hrsg. von der Stadt Backnang, Stadtarchiv, Bernhard Trefz, Fr. Stroh Verlag, 2004)

Um 4 Uhr 30 heute Früh pflanzten wir die amer. Flagge auf der Mauer in unsrer Barrikade auf, damit die Truppen die uns zu Hilfe kommen sollen, sehen können wo wir stehen. Abends acht Uhr zog sich wieder ein schweres Gewitter von Westen herauf. Die Chinesen griffen uns mit aller Macht von allen Seiten an, u. warfen einen Kugelregen auf uns ein. Es blitzte u. donnerte schauderhaft. Die Nacht war stockfinster, dazu konnte man sein eigenen Wort nicht höhren wegen dem Getöse u. Specktakel. Wir dachten, daß es unsre letzte Nacht sein würde, doch nach ein paar Stunde hartem Gefecht gelang es uns, die Schufte zurück zu schlagen. GUNER MITCHLE  wurde durch den Arm geschossen.  

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Heute wurden Kohlen übernommen. Dann ½ 6 Uhr an Land zum Konzert mit nachfolgendem Ball, wo unsere Offiziere und die der anderen fremden Mächte stark beteiligt waren. Ebenfalls unser Admiral große Erfolge gehabt.

Dienstag,
14. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
Letzter Tag im roten Meer, diesen Tag haben wir keinen Dienst. Im Indischen Ozean ist gleich zu merken, das es kühler wird.

FÄLSCHUNG: Auszug aus dem Tagebuch Sr. Exzellenz Ching Shan zitiert in "China - unter der Kaiserinwitwe" von Bland, J.O P. & Backhouse, Berlin 1912 
20. Tag des 7. Mondes, 5 Uhr nachmittags – Tungchou ist gefallen und die Fremden haben begonnen die Stadt zu beschießen. Der Großrat ist heute fünfmal in den Palast der Friedevollen Langlebigkeit berufen worden: Ihre Majestät soll im Begriff sein, nach Kalgan aufzubrechen. Zur Stunde des Affen (4 Uhr nachmittags) stürzte Herzog Lan unangemeldet in den Palast und schrie: "Alter Buddha, die fremden Teufel sind da!" Ihm auf den hacken folgte Kang Yi, der zu melden hatte, daß eine starke Macht beturbanter Soldaten schon im Tempel des Himmels lagere. "Vielleicht sind es unsere mohammedanischen Tapferen aus Kansu, die gekommen sind, die Gesandtschaften zu zerstören?" fragte Ihre Majestät. "Nein," entgegnete Kang Yi, "es sind fremde Teufel, und Ew. Majestät müssen sofort entrinnen oder sie werde Euch ermorden."
Später, um Mitternacht -  Eben wurde noch eine Audienz für den Großrat im Palaste abgehalten, bei der Kang Yi, Chao Shu-ch'iao und Wang Wen-shao zur Stelle waren. "wo sind die anderen?" fragte der Alte Buddha. "Nun, sie werden wohl nach Hause gelaufen sein und lassen uns hier allein, Mutter und Sohn (dieser Ausdruck ist bildlich), um bestens für uns selbst zu sorgen. Aus alle Fälle müsst ihr drei mich nun auf meiner Reise begleiten." Sie wandte sich dann gegen Wang Wen-Shao und fügte hinzu: "Du bist zu alt und ich vermag es nicht zu ertragen, dich solchen Mühsalen auszusetzen. Siehe zu, dich nach deinen Kräften zu sputen und stoße später zu mir." Dann wandte sie sich an die beiden anderen und sagte: "Ihr beide seid gute Reiter. Es wird eure Pflicht sein, mich nicht einen Augenblick aus dem Gesicht zu verlieren." Wang Wen-shao entgegnete: "Ich werde keine Mühe scheuen, hinter Ew. Majestät herzureilen." Hier brach der Kaiser, der erstaunlich kräftig und munter erschien, ein: "Jawohl, folge nur, so schnell als du vermagst." Damit war diese Audienz beendet, aber die Stunde des Aufbruchs Ihrer Majestät ist noch nicht bestimmt. Jung Lu's Gegenwart war durch sein Bemühen, unsere Truppen zu sammeln, verhindert.  

Fortsetzung aus: Der „Boxeraufstand“ in China – Das Tagebuch des Gottlieb Brosi.
(Hrsg. von der Stadt Backnang, Stadtarchiv, Bernhard Trefz, Fr. Stroh Verlag, 2004)

Um halb 2 Uhr heute Morgen höhrten wir Kanonendonner nach Osten, das immer näher kam. Wir wußten nun, daß unsre Hilfskam.[eraden] an der ersten Mauer der Stadt angekommen waren. Wir drangen nun auch auf die Chinesen ein u. ' trieben sie von der Mauer. Das Donnern der Kanonen u. Kleingeschützfeuer kam immer näher. Um 2.30 Uhr Nachmittags sahen wir in der Südstadt Englische u. Amerk. Soldaten. Sie kamen durch den Kanal vollends in die Gesandschaften. Wir gaben ihnen 3 Hurrah u. waren froh, daß die Plagerei endlich ein Ende hatte. Hauptmann RILEy 5fi, U. S. ART. öffnete mit einem Schuß das CHIN-MEN Thor u. drangen in die Tatarstadt. Wir töteten viele Chinesen, die nicht Zeit hatten, davon zu kommen. Japanische, Russische, Deutsche, 14'h. U. S. INT. ein BATTL. U. S. Marine u.s.w. kamen in die Stadt. Wir gingen nun mit den Truppen u. trieben die Chinesen bis an die IMPIRIAL Mauer zurück.



Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Ein Mann von Sonntag bis jetzt noch nicht zurückgekehrt. Ist wahrscheinlich fahnenflüchtig geworden. 11 Uhr Anker auf. Der Engländer ließ seine Mannschaften antreten, um uns 3 Hurras zu bringen. Wir hatten noch eine große Schildkröte gekauft, ebenfalls 4 Affen, Geflügel u.s.w.

Mittwoch,
15. August
Mariä
Himmelfahrt

Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
Sehr schönes kühles Wetter.

FÄLSCHUNG: Auszug aus dem Tagebuch Sr. Exzellenz Ching Shan zitiert in "China - unter der Kaiserinwitwe" von Bland, J.O P. & Backhouse, Berlin 1912 
21. Tag des 7. Mondes  – Wen Lien sagte mir, der Alte Buddha habe sich heute früh zur Stunde des Tigers (3 Uhr früh), nach nur einstündiger Ruhe erhoben und sich dann in raue blaue Tuchgewänder einer Bauersfrau gehüllt, die sie schnell hatte bereit legen lassen. Zum erstenmale in ihrem Leben wurde ihre Frisur chinesisch geordnet. Sie hat ausgerufen: "Wer hätte jemals geahnt, daß es soweit hat kommen können!" Drei ordinäre Karren wurden in den Palast gebracht und die Kutscher trugen nicht einmal Amtshüte.
Um 3,30 Uhr morgens wurden alle Konkubinen zu Ihrer Majestät gerufen. Vordem hatte sie ein Dekret erlassen, daß zurzeit keine einzige sie zu begleiten habe. Die Perlkonkubine, die stets unbotmäßig gegen den Alten Buddha gewesen ist, kam mit den anderen und wagte es vorzuschlagen, daß der Kaiser in Peking zurückbleibe. Die Kaiserin war nicht in der Laune für Erörterungen. Ohne einen Augenblick zu zögern rief sie den Eunuchen vom Dienst zu: "Werft dieses unselige lose Ding in den Brunnen!" Darauf fiel der Kaiser in seinem Schmerz auf die Knie und flehte um Erbarmen. Die Kaiserin aber ersuchte ihn ärgerlich, das zu unterlassen, es sei keine Zeit, hin und her zu streiten. "Sie soll auf der Stelle sterben, als Warnung für alle ungehorsamen Kinder und für jene Eulenvögel (Wörtlich "hsiao-Vögel", eine Eulenart; klassisches Zitat), die, wenn sie flügge werden, ihrer Muter die Augen aushacken." So ergriffen denn die Eunuchen Li und Sung die Perlkonkubine und warfen sie in den großen Brunnen dicht am Ning Shou Palast.
Dann wendete die Kaiserin sich an den Kaiser, der vor Schmerz und Wut zitterte und sagte: "Steig in deinen Wagen und zieh den Vorhang vor, damit du nicht erkannt wirst." (Er trug ein langes Gewand von schwarzem Flor und schwarze Tuchbeinkleider). Dann gab der Alte Buddha geschwinde ihre Befehle. "P'u Lun, du reitest an der Deichsel des Karrens des Kaisers und passt auf. Ich steige in den andren Wagen und du P'u Chün (der Thronfolger) wirst an meiner Deichsel reiten. Li Lien-ying, ich weiß, du bist ein schlechter Reiter, aber du musst dich tummeln, dicht auf zu bleiben." Es schien in diesem kritischen Augenblick, als habe der Alte Buddha allein ihre Geistesgegenwart behalten. "Fahrt flott zu, " rief sie den Kärrnern zu, "und wenn ein fremder Teufel euch aufhält, schweigt still. Ich werde zu ihnen sprechen und erklären, daß wir nur arme Landleute sind, die in ihre Heimat fliehen. Zunächst fahrt zum Sommerpalast." Darauf setzten sich die Karren in gang und fuhren aus dem nördlichen Palasttor heraus (dem Tor des militärischen Heldenmutes), während alle Mitglieder des Hofstaates und die kaiserlichen Konkubinen sich niederwarfen und Ihren Majestäten langes Leben wünschten.
Nur drei Großräte folgten zu Pferde, für andere Beamte war ein Rendezvous im Sommerpalast vereinbart. Mein Nachbar, der Hofmarschall Wen Lien folgte den Majestäten in einem Abstande, um zu sehen, daß sie sicher aus der Stadt gelangten. Sie passierten durch das Te sheng men (Siegestor) im Nordosten der Stadt, wo ihre Karren eine Zeitlang in den dichten Massen der Flüchtlinge zum Stillstand kamen.
4 Uhr nachmittags. – Der Heilige Streitwagen Ihrer Majestät hat den Sommerpalast etwa um 8 Uhr früh erreicht und Ihre Majestäten verbleiben dort eine Stunde. Inzwischen sandte Prinz Ch'ing um 6 Uhr früh, kurz ehe er nach dem Sommerpalast aufbrach, eine Parlamentärsflagge an die japanische Zwerge, die die Stadt dicht am "Chi Hua Tor" bombardierten. das Tor wurde geöffnet und die Truppen schwärmten herein.
Mein Sohn En Ming tat mit einigen seiner Leute Dienst im Sommerpalast, als die kaiserliche Gesellschaft ganz beschmutzt und bestaubt anlangte. Die Soldaten am Palasttor konnten es gar nicht glauben, daß dies ihre kaiserliche Herrin sei, bis der Alte Buddha sie ärgerlich fragte, ob sie sich nicht gefälligst erkennen wollten. Die Karren fuhren durch den Seiteneingang herein und es wurde Tee gereicht. Ihre Majestät gab Befehl, daß alle Raritäten, Kostbarkeiten und der Schmuck sofort verpackt und nach Jehol gesandt werde. Gleichzeitig entsendete sie einen Eunuchen nach Peking mit dem Auftrag an die Kaiserin (Gemahlin des Kaisers, jetzt Kaiserinwitwe, bekannt unter dem Ehrentitel Lung yü), schleunigst jedes Stückchen vom Schatze in der Verbotenen Stadt im Hofe des Ning Shou Palastes zu vergraben.
Die Prinzen Tuan, Ch'ing, Na und Su stießen im Sommerpalaste zu den Majestäten. Einige Herzöge, wie von höheren Beamten Wu Shu-mei und Pu Hsing trafen ebenfalls dort ein. Ungefähr ein Dutzend Sekretäre der verschiednen Ministerien und drei Gehilfen vom Großrat begleiteten den Hof von hier aus. General Ma Yü-k'un eskortierte Ihre Majestäten mit etwa 1000 Mann nach Kalgan und überdies waren noch einige Hunderte von Prinz Tuans "Himmlischen Tiger"-Bannerleuten, frisch von den fruchtlosen Angriffen auf die Gesandtschaften, zur Verfügung. Jung Lu versucht noch, seine Truppen zu sammeln.
Ich erfahre soeben den Tod meines alten Freundes, des kaiserlichen Tutors und Großsekretärs, Hsü T'ung. Er hat sich in seinem Hause erhängt und achtzehn seiner Weibsleute sind seinem Beispiel gefolgt. Er war ein echter Patriot und ein bedeutender Gelehrter. Wehe, wehe! von allen Seiten höre ich die nämliche jammervolle Geschichte. Die stolzesten Manschu finden so ihr jämmerliches Ende. Die Verlobte des Prinzen Ch'un, die er im kommenden Monat heimführen sollte, hat Selbstmord begangen, zusammen mit ihrer gesamten Familie. Es ist in der Tat höchst traurig! (Prinz Ch'un heiratete später Jung Lu's Tochter, und zwar auf den besonderen Befehl der Kaiserinwitwe). So hat der Alte Buddha ein zweitesmal aus ihrer geheiligten Stadt fliehen müssen, wie der Sohn des Himmels in der Chou Dynastie, der mit "staubbedecktem Haupte" floh. Das Versagen der südlichen Provinzen, das Unternehmen zu unterstützen, hat uns vernichtet. Es war ein großer Fehler des Prinzen Tuan antichinesisch zu sein. Wie Konfuzius sagt: " Durch den Mangel an großzügiger Duldsamkeit in kleinen Dingen, ist ein großer Plan vereitelt." So hatte Jung Lu recht – die so genannte Zauberkunst der Boxer war nichts als Kindergeschwätz. Sie waren in Wirklichkeit nicht stärker als Distelwolle. Wehe, die helle Frühlingsblume blüht nicht zum weiten Male!
Meine Gattin und die anderen Frauen, dumm und halsstarrig wie alle Weiber, beabsichtigen Opium zu nehmen. Ich kann sie daran nicht hindern, aber ich selbst habe nicht die Absicht, etwas so törichtes zu tun. Schon plündern die fremden Briganten in anderen Stadtvierteln, aber meinen verborgenen Schatz werden sie nicht finden und ich werde ruhig hier bleiben, alt und schwach, wie ich bin. Mein Sohn En Ch'u ist seit gestern verschwunden und fast alle meine Diener sind entflohen. Es ist niemand da, mir das Abendessen zu bereiten.
(Hier endet das Tagebuch. Der alte Mann wurde durch seinen ältesten Sohn am selben Abend ermordet; alle seine Weibsleute hatten vorher Gift genommen und waren gestorben.  

Fortsetzung aus: Der „Boxeraufstand“ in China – Das Tagebuch des Gottlieb Brosi.
(Hrsg. von der Stadt Backnang, Stadtarchiv, Bernhard Trefz, Fr. Stroh Verlag, 2004)

Hauptmann RILEY brachte 6 Kanonen auf die 2. Mauer bei dem CHEN-MEN Thor u. bombadierte die Kaiserliche Stadt u. die Mauer gegen Westen, wo sich die Chinesen noch festgesetzt haben. Wir Marine u. das 14. Regiment waren seine Bedeckung. Hauptmann RILEY u. 5 Amerikaner wurden getötet, 15 verwundet.  

Donnerstag,
16. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
See wird unruhig, es wird alles verstaut und angebunden.

Fortsetzung aus: Der „Boxeraufstand“ in China – Das Tagebuch des Gottlieb Brosi.
(Hrsg. von der Stadt Backnang, Stadtarchiv, Bernhard Trefz, Fr. Stroh Verlag, 2004)

Die Amerikaner die, die Mauer zur kaiserlichen Stadt besetzt hatten, zogen sich heute zurück, Russen u. Japaner besetzten den eroberten Platz. Es kommen immer mehr ausländische Soldaten in PEKING an.  

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Indischer Ozean, Golf von Monar

Freitag,
17. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
Sturm bricht los, haben die beste Aussicht Seekrank zu werden kaltes Wetter.

Fortsetzung aus: Der „Boxeraufstand“ in China – Das Tagebuch des Gottlieb Brosi.
(Hrsg. von der Stadt Backnang, Stadtarchiv, Bernhard Trefz, Fr. Stroh Verlag, 2004)

Die Chinesische Soldaten scheinen alle ausgerissen zu haben. Die ausländische Soldaten quatieren in der kaiserlichen Stadt. Wir zogen uns von der Gesandschaft zurück u. eine COMPANIE vom 14. REG. quatiert jetzt in der Gesandschaft.  

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Desgleichen

Samstag,
18. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
Sturm dauert fort, kaltes Wetter. Wer sich nicht fest hält, wird von einer Seite auf die andre |11| geworfen, im Bett rollt man hin und her

Fortsetzung aus: Der „Boxeraufstand“ in China – Das Tagebuch des Gottlieb Brosi.
(Hrsg. von der Stadt Backnang, Stadtarchiv, Bernhard Trefz, Fr. Stroh Verlag, 2004)

Wir sind jetzt am Thunn auf der Mauer quatiert. Wir gehen immer in die Stadt u. hohlen uns Hühner, Enten, Gänse u. sonstige Lebensmittel, kurz, wir nehmen alles, das uns in die Hände kommt . Die chinesischen Soldaten sind alle ausgerissen. 

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Heute liefen wir in die Straße von Malara ein. Hin und wieder beobachteten wir in der Entfernung Inseln. Heute bekamen wir die beiden Österreicher in Sicht, die in Colombo lagen. Abends passierte uns an B.B. ein großer deutscher Schnelldampfer der illuminierte.

Sonntag,
19. August
 

Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
Der Sturm läßt nach, eine große Insel mit Wälder ist in Sicht.

Fortsetzung aus: Der „Boxeraufstand“ in China – Das Tagebuch des Gottlieb Brosi.
(Hrsg. von der Stadt Backnang, Stadtarchiv, Bernhard Trefz, Fr. Stroh Verlag, 2004)

Wir schlugen unser Quatier im Palaste des achten Prinzen von CHINA (PRINZ TUAN) auf Es waren viele Lagerhäußer u.s.w. im Palaste die wir alle zerstörte.  

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Im Verlaufe der letzten Nacht überholten uns die beiden Österreicher. Das Land können wir heute schon besser sehen. 3-4 Uhr passieren wir ein im (13) Wasser stehenden Leuchtturm, der auf eisernen Trägern ruhte. Dampfer sind auch öfters zu sehen. Man merkt, dass man sich einem großen Hafen nähert. Abends traten starke Gewitter auf.

Montag,
20. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
Insel Ceylon ist zu sehen große Cedern Wälder bis an die Küste.

Fortsetzung aus: Der „Boxeraufstand“ in China – Das Tagebuch des Gottlieb Brosi.
(Hrsg. von der Stadt Backnang, Stadtarchiv, Bernhard Trefz, Fr. Stroh Verlag, 2004)

Ruhig. Wir gehen jeden Tag nach Nahrung u. nehmen mit was uns in die Hände kommt

"Aus dem Tagebuche eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen Druckerei, Wolfenbüttel, o.J.
...ging unser Trupp, nachdem wir vom Bezirks-Kommando Stendal unsern Fahrschein erhalten hatten, kurz vor 11 Uhr vormittags vom Bahnhof Stendal nach Magdeburg ab. Wir wurden dort nach unserer Ankunft in der Kaserne des 26. Infanterie-Regiments einquartiert. Am selben Tag bereits begann die Einkleidung und wir hatten seitdem einen ganz schön gestopften Kleidersack als ständigen Begleiter.
Während dieser Tage in Magdeburg konzentrierte sich der meiste Verkehr in dem dem Kasernement gegenüber liegenden Lokale "zum Burenwirt", wo noch mancher deutsche Tropfen zum Abschied getrunken wurde.

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Morgens hatten wir Land in Sicht, das zum Teil vorspringend, dann wieder in große Buchten verlief. Das Land ist niedrig und schön bewachsen und bietet dem Auge stellenweise einen herrlichen Anblick. Hier begegneten uns schon viele Dschunken mit Chinesen. 9 ½ Uhr bekamen wir den Hafen von Singapur in Sicht. 11 Uhr gingen wir vor Anker, ziemlich weit von der Stadt entfernt. Im Hafen liegt soweit erkenntlich S.M.S. Schwalbe und Tiger. Außerdem eine Menge Kriegsschiffe, sowie Handelsdampfer. Bis jetzt noch keinen Brief bekommen. Händler kamen genug aus der Stadt, forderten sehr hohe Preise. Salut gab es 21 Schuss, 2 mal 13, 1mal 7 und abends noch 7 Schuss. Es gibt hier schon eine Menge Chinesen. Alles staunt über unsere Schiffe.

Dienstag,
21. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
Alles beim Alten.

Waldersee schreibt in seinen Erinnerungen: "...Dabei wurde mir klar, daß unsere Politik abgesehen von der Bestrafung der Chinesen, bestimmte Ziele nicht verfolgte. Wohl hat der Kaiser vage Ideen über die 'Aufteilung Chinas' gehabt. Die Hauptsache war doch wohl das Bedürfnis, eine Rolle in der 'Weltpolitik' zu spielen, ohne Klarheit über die Konsequenzen dieser Haltung..."

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Morgens zwischen 7 und 8 Uhr, nachdem die beiden Österreicher den Hafen verließen an die Pier zum Kohlen nehmen verholt. An der Pier längs liegen große Warenlager. Die Chinesen mussten unsere Kohlen trimmen. An der Pier lag auch ein großer Italiener, Kreuzer. Händler mit Muscheln und Früchten gab es viele. Ich habe genug eingekauft. 4 Uhr gingen wir von der Pier wieder auf unseren alten Ankerplatz. 5 Uhr gab es wieder einmal Post, wo ich den ersten Brief erhielt. Eine Freude für mich.

Mittwoch,
22. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
Große Herden von Schweinsfischen, auch fliegende Fische sind uns nicht Neues mehr.

"Aus dem Tagebuche eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen Druckerei, Wolfenbüttel, o.J. 
Vormittags marschierten wir, die Artillerie, unter Vorantritt einer Infanterie-Kapelle mit "muß i denn, muß i den zum Städtelein hinaus", nach dem Bahnhof ab, und in den letzten Reihen sah man manche Magdeburger Schöne Arm in Arm mit den scheidenden Kriegern. Auf dem Bahnhof angelangt, empfing uns das Musikkorps der Fußartillerie.
Von hier aus brachte uns nun das Dampfroß über Zerbst, Roßlai, Wittenberg nach Jüterbog, wo wir gegen 1/2 / Uhr abends eintrafen und im neuen Lager einquartiert wurden. Bei den Transporten, die hier bereits vor uns eingetroffen waren, fanden viele von uns ehemalige Regimentskameraden, mit denen die alte Freundschaft natürlich wieder erneuert wurde. In den nächsten tage gab es Appells mit Sachen, Exerzieren und Entgegennahme von Waffen und feldmarschmäßiger Ausrüstung, ferne wurde das Drillichzeug zum Färben abgenommen, das wir dann khakifarben wieder erhielten.

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Heute wurde das Schiff außer Bords frisch gemalt, bekam dadurch ein gutes Aussehen. Nachmittag gab es Urlaub. Ich bin an Bord geblieben, habe einen Marsch (14) geschrieben. 'Auf nach China' getauft. Die Stadt soll sehr herrlich sein.

Donnerstag,
23. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
desgl. desgl. desgl.

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901
Wörth kohlt noch. 1 Uhr Anker auf und mit 13 Seemeilen weiter. Gleich nach dem Auslaufen passierten wir einen deutschen Dampfer. Musik auf die Laufbrücke.

Freitag,
24. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
Abends Insel Sumatra in Sicht.

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901
Wir nähern uns unserem Ziele immer mehr. Ankunft in der chinesischen Südsee. Mittags 1 Uhr hat Hela 1 Mann über Bord, was mit 2 Schüssen von jedem Schiff wiederholt wurde. Ein Heizer war über Bord gefallen, wurde aber wieder gerettet. Abends wurde Munition klar gemacht und zum Teil die Geschützmannschaften für die Nacht in Bereitschaft gehalten. Wetter schön, etwas regnerisch.

Samstag,
25. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
Fahren links von Sumatra entlang. Einfahrt in die Straße von Malaya.

Telegramm Kaiser Wilhelms aus Berlin an Graf von Waldersee: 
"Seit Ihrer Abreise hat sich die militärische Lage in China folgendermaßen gestaltet: Peking ist besetzt. Die Befehlshaber der verbündeten Truppen scheinen zu beabsichtigen, eine militärische Verwaltung in Peking einzurichten. Der kaiserliche Hof ist geflohen. Kapitän Pohl mit 273 Matrosen Landungsabteilung ist in Peking eingetroffen. Kapitän Hecht folgt ihm. General v. Hoepfner mit zwei Seebataillonen gelandet. Das erste unter Madai ist über halbwegs Peking. Hoepfner selbst folgt zwei Tagesmärsche nach. Das Panzergeschwader wird in etwa acht Tagen Wusung anlaufen und sich dort mit dem Chef des Kreuzergeschwaders über weitere Verwendung verständigen. Im Jangtsegebiet gärt es. In Amoy und Umkreis sind Unruhen ausgebrochen, Missionare erschlagen und japanische Tempel zerstört worden. Japaner haben Truppen in Amoy gelandet. In der Manschurei dauert Kampf mit Russen fort. Politisch treten Friedensunterhandlungsbestrebungen Rußlands mit Lihungtschang in den Vordergrund, welche aber angesichts der überall fortdauernden Kämpfe nicht so bald zu einem Abschluß führen dürften. Nach verschiedenen Nachrichten ziehen chinesische Truppen den Kaiserkanal hinauf und bedrohen die Linie Tientsin-Taku und Tientsin-Peking. Lihungtschang hat sich den Mächten als Vermittler angeboten. Regierung befürwortet die Annahme seiner Dienste als Unterhändler. Ich habe Lihungtschang abgelehnt, sowohl dem chineischen Gesanten (= Lühaihuan) in Berlin als auch der Regierung gegenüber, weil wir, nachdem die Manschurei von den Russen besetzt sein wird, noch andere militärische Aufgaben in China zu erfüllen hätten. Außer der russische ist, soviel bekannt, keine andere Regierung auf das Anerbieten Lihungtschangs eingegangen. Mit Prinz von Wales und Lascelles (= engl. Botschafter in Berlin) habe ich in Wilhelmshöhe über Ablehnung Lihungtschangs und über die Politik im Jangtsegebiet Einverständnis herbeigeführt. Der Jangtse soll hiernach für alle offen bleiben und der Schutz seiner Angehörigen einem jeden Staate freistehen. Den Vereinigten Staaten mit ihrem festen Stützpunkt auf den Philippinen und ihrer Tendenz, bis in die chinesischen Meere hinein Sondereinfluß auszuüben, sollen im Jangtsegebiet keine Sonderrechte eingeräumt werden. Prinz von Wales und Lascelles würden nicht ungern sehen, wenn Lihungtschang von Engländern als Geisel genommen würde. Über unsere Unterredung hat Lascelles an Lord Salisbury berichtet und ihn in meinem Auftrage zu einer bündigen Erklärung über die angeregten Punkte aufgefordert. Außer Rußland, dessen Interessen sich auf die Mandschurei und den Norden Chinas beschränken und welches im übrigen in China weder Handel noch Handeltreibende zu schützen hat, stimmen die Ziele der anderen Mächte mit den unserigen insoweit überein, daß sie keinen voreiligen Frieden wünschen können, sondern ebenso wie wir, erst Aufruhr unterdrücken, die Ordnung herzustellen, eine chinesische Regierung anzuerkennen und Garantien für die Zukunft zu schaffen haben. -- Aber Rußlands Friedenswünsche, welche außerdem mit seiner Geldnot zusammenhängen, dürften sich angesichts der nach Norden ziehenden chinesischen Aufständischen nicht so bald verwirklichen. Russische Truppensendungen für Ostasien welche in Odessa sistiert worden waren, sollen neuesten Nachrichten zufolge wieder aufgenommen werden. Wilhelm." (aus Denkwürdigkeiten des General-Feldmarschalls Alfred Grafen von Waldersee, Bd. 3 S. 10ff)

Fortsetzung aus: Der „Boxeraufstand“ in China – Das Tagebuch des Gottlieb Brosi.
(Hrsg. von der Stadt Backnang, Stadtarchiv, Bernhard Trefz, Fr. Stroh Verlag, 2004)

Machen jeden Tag FORAGE 22() Ausfälle. Ein jeder von uns hat wirklich ein Pferd oder Maulthier, die wir den Chinesen abnehmen. Oft reiten wir 10-12 Meile ins Land hinaus, denn in der Nähe der Stadt ist schon alles aufgegessen. Sobald die Chinesen uns kommen sehen, laufen sie davon in die Kornfelder oder Wald.  

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

In See, ohne besondere Vorkommnisse.

Sonntag,
26. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
Haben an beiden Seiten Land. Abends auf dem Lande starkes Gewitter, hier starker Regen.

"Aus dem Tagebuche eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen Druckerei, Wolfenbüttel, o.J. 
...fand vormittags Feldgottesdienst und die Feier des hl. Abendmahls statt. Abends gingen viele zum Soldatenheim, wo die Kapelle des 24. Infanterie-Regiments konzertierte. In den nächsten tagen wechselten Scharfschießen mit Revolvern, Griffeklopfen mit Säbeln, Exerzieren und dergl. in bunter Reihenfolge ab. Auch einer Impfung mußten wir uns noch unterziehen. 

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

In See, ohne besondere Vorkommnisse.

Montag,
27. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
Einfahrt in den Hafen von Singapore. Gegen Abend wurden wir an Land geführt, ich hatte das Glück, nachdem nochmal allein ans Land zu gehen.

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901
In See, ohne besondere Vorkommnisse.

Dienstag,
28. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
Proviant wurde eingenommen, abends 6 Uhr Abfahrt.

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901
Um 6 Uhr hatten wir Land in Sicht. 7 Uhr vor der Einfahrt. 8 Uhr kamen wir in den Hafen von Hongkong. Die Einfahrt ist schön zwischen Bergen und Landschaften hindurch. Im Vorhafen liegt ein amerikanisches Handels- und ein dito Kriegsschiff. Letzteres ist von ganz eigentümlicher Bauart, die ich noch nicht gesehen habe. Das Schiff steht nur wenig über Wasser. Bullaugen sind nicht zu sehen. Etwas achtern erhebt sich ein dicker Schornstein, ein Gefechtsmast und eine Kommandobrücke. Dieses Schiff ist ein sogenanntes Monitenboot. Nach dem wir diese Schiffe passiert hatten, kamen wir an den Dockanlagen und Kohlenplätzen vorüber. Im Innenhafen liegen S.M.S. Hertha, Tiger, 1 englisches Kriegsschiff (Argomand) (Europaklasse), 1 kleiner chinesischer Kreuzer, der beobachtet und im Hafen festgehalten wird,  die 2 Österreicher (Kaiserin Elisabeth und                ), 1 kleiner französischer Kreuzer,                        Transportdampfer, 2 Rote Kreuz Dampfer und außerdem eine Menge Handelsdampfer verschiedener Nationen. Nach dem Einlaufen wurde 6 oder 7 mal Salut gefeuert. Beim Manövrieren an die Boje, überfuhren wir eine derselben, was ein furchtbares Getöse abgab. Hertha ging heute ins Dock, um den Boden zu reinigen. Eine große Hulk salutiert mit kleinem Kaliber. 12 Uhr m. wurde mit Kohlenübernahme angefangen. Die Chinesen mussten dieselben trimmen. Es geht ziemlich langsam damit, abends wurde damit aufgehört.

Mittwoch,
29. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
Ein Schiff passier, von wo?

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901
5 Uhr wieder Anfang mit Kohlen trimmen. Gegen 1 Uhr m. verlies Tiger, Bestimmung unbestimmt. 1 ½ Uhr fertig mit Kohlenübernahme. Die Österreicher verließen im Laufe des Nachmittags ebenfalls den Hafen. Nachmittag großes Rheinschiff in allen Ecken.

Donnerstag,
30. August
Tage-Buch über meine Erlebnisse in China.
Tagebuch des Friedrich Neubert 19. Juli 1900 – 24. November 1901 (Privatbesitz Lambert Müller)
Indische Küste ist unseren Blicken entschwunden.

Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901
Vormittag Reinschiff. 11 Uhr Musterung. Gegen 2 Uhr m. verließ die Wörth den Hafen. Wohin unbestimmt. Gegen 4 Uhr kam Befehl, dass wir morgen in See gehen müssen. Ich war mit unseren Deckoffizieren an Land, mit der Drahtseilbahn auf den Berg gefahren. Eine Herrliche Sicht. Runterwärts sind wir gegangen, immer Zickzack, dann gefahren auf einem 2rädrigen Wagen, von einem Chinesen gezogen. 9 Uhr war unser Urlaub alle. Mittels einer Dschunke sind wir dann an Bord gefahren.

Freitag,
31. August

Heute gingen die Dampfer Palatia, Darmstadt und Andalusia ab. An Bord der Palatia befanden sich: das Ostasiatische Infanterieregiment Nr.5 ohne die9.Kompanie, das Feldlazarett Nr.5, sowie eine 1/2 leichte Feldhaubitz Kolonne.
6 Generale bzw. Stabsoffiziere
11 Hauptleute
47 Leutnants
29 Portepeeunteroffiziere und Schreiber
1.771 Mannschaften
51 Fahrzeuge

An Bord der Darmstadt: der Stab des Ostasiatischen Infanterieregiment Nr. 6, das I. Bataillon Ostasiatisches Infanterieregiment Nr. 6, 9.Kompanie Ostasiatisches Infanterieregiment Nr. 6, 7. Batterie Ostasiatisches Feldartillerieregiment (Gebirgsbatterie), Proviant Kolonne 3 ohne Fahrzeuge, Feldgeistliche, Rest des Armeeoberkommandos, Verstärkung für die Intendantur.
5 Generale bzw. Stabsoffiziere
12 Hauptleute
32 Leutnants
20 Portepeeunteroffiziere und Schreiber
1.318 Mannschaften
39 Fahrzeuge

An Bord der Andalusia befanden sich:
das 4. Eskadron Ostasiatisches Reiterregiment, Stab III. Abteilung Ostasiatisches Feldartillerieregiment, 5. und 6.Batterie Ostasiatisches Feldartillerieregiment, Ostasiatische Artillerie Munitions Kolonne, Fahrzeuge der Proviant Kolonne 3, Verstärkung des Stabes Ostasiatisches Reiterregiment.
1 General bzw. Stabsoffizier
5 Hauptleute
21 Leutnants
15 Portepeeunteroffiziere und Schreiber
645 Mannschaften
100 Fahrzeuge



Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Früh wurde alles seeklar gemacht. 12 ½ alle Fremde von Bord. 1 Uhr wurde von der Boje losgeworfen und der Hafen auf gleiche Weise unseres Einlaufens verlassen. Draußen herrscht hübsche Brise. Es ist eine wahre Wohltat, als in den heißen Häfen zu liegen. Außerhalb des Hafens kam ein amerikanisches Segelschiff in Schlepp eines Dampfers. Abends 8 Uhr rammten wir beinahe in der Dunkelheit einen chinesischen Fischkutter welcher kein Licht führte. An B.B. scheuerte der Kutter noch an unserer Bordwand längs, weiter nicht passiert.

Übersicht über die Verluste während der Belagerung von Peking

Nationalität Kopfstärke Gefallen und an Wunden gestorben Verwundet Verluste in % An Krankheiten gestorben Freiwillige Zivilpersonen Gesamtverlust Bemerkungen
Offiziere Mann Offiziere Mann Offiziere Mann gefallen verwundet zusammen Offiziere Mann gefallen verwundet gefallen verwundet
A. Gesandtschaften
Amerikaner 3 53 - 7 2 8 12,5% 17,8% 30,3% - - - 1 7 11 -
Deutsche 1 50 - 12 - 15 23,5% 31,4% 54,9% - - 1* 1** 13 16 * Freih. v. Ketteler
** Hr. Cordes
Engländer 3 79 1 2 2 18 3,7% 24,4% 28,1% - - 3 6 6 26  
Franzosen 3 45 2 9 - 37 22,9% 77,1% 100% - - 2 6 13 42  
Japaner 1 24 - 5 - 21 20% 84% 104% - - 5* 8 10 29 * Kpt. Ando
Italiener 1 28 - 7 1 11 24,1% 41,4% 65,5% - - - - 7 12  
Österreich.-Ungarn 5 30 1 3 3 8 11,4% 31,4% 42,8% - - - - 4 11  
Russen 2 79* - 4 1 18 4,9% 23,4% 28,3% - 2 1 1 7 20 * inkl. 7 Kosaken der Gesandtschaft
Summe 19 388 4 49 9 136 13,1% 35,6% 48,7% - 2 12 23 67 167  
B. Peitang
Franzosen 1 30 1 4 - 8 16,1% 25,8% 41,9% - - - - 5 8  
Italiener 1 11 - 6 1 3 50& 33,3% 83,3% - - - - 6 4  
C. Totalsumme
Gesamt 21 429 5 59 10 147 14,2% 34,9% 49,1% - 2* 12 23 78 179 * außerdem starben 4 Kinder an Krankheiten