Letzte Aktualisierung:
April 24, 2008

FEBRUAR

1901

Freitag, 
01. Februar
Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Klar machen zum Kohlen übernehmen. Das Wetter etwas abgeflaut. 2 Uhr Postdampfer, nichts dabei. (Geburtstag des Leutnants Pfahl). Mein Auge ist etwas besser.
Samstag, 
02. Februar
Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm
Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

Wieder schlechtes Wetter. Kohlen Prähme kommen nicht. Rein Schiff in allen ecken. Fürst Bismarck in See gegangen.
Sonntag, 
03. Februar
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Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901

8 Uhr melden als Deckoffizier vom Dienst. Nachts 12 Uhr Ruhe und Licht ausmachen. War heute an Land, habe Spitzen zu den Kleidern eingekauft. 5m kosten 3 Dollar. War auch bei einer hübschen Chinesin zum amüsieren mit dem   Verwalter, Geheimschreiber und Bottelier. ½ 6 Uhr wieder an Bord. Heute wieder den ersten Zapfenstreich gespielt, seit dem Tod der Queen.
Montag, 
04. Februar

"Aus dem Tagebuche eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen Druckerei, Wolfenbüttel, o.J.
...fand ein Scharfschießen der hier liegenden Artillerie statt, zu dem von uns 30 Mann als Absperrkommando befohlen wurden.
Außer Fahren hatten wir, die Berittenen der Kolonne, jetzt auch öfters Kavallerie-Exerzieren.


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Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901
Kohlenübernahme. 436 Tonnen von früh 8 Uhr bis 4 Nachmittag. Dann Decke waschen.

Dienstag, 
05. Februar


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7 ½ Uhr   Anker auf. 8 Uhr z. Anker. Torpedoschießen bis 12 Uhr. ½ 2 Uhr Anker auf, Torpedoschießen in Fahrt bis 5 ½ Uhr nachmittags. Dann zu Anker gegangen. Die beiden Kutter müssen nach einem untergegangenem Torpedo von Fürst Bismarck suchen. Abends zum Dinner beim Admiral bloß Streichquartett.
Mittwoch,
 06. Februar 
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Heute kam S.M.S. Herta in Hafen. Torpedoschießen.
Donnerstag, 
07. Februar 
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Torpedoschießen in Fahrt, sonst nichts neues. Admiral auf S.M.S. Gefion zum Dinner.
Freitag, 
08. Februar
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Torpedoschießen in der inneren Bucht. Scheiben von einem Schleppdampfer (Wusong) mit voller Fahrt, Admiral an Land zum Dinner beim Gouverneur, kamen erst den anderen Morgen wieder. Boot verpasst.
Samstag, 
09. Februar
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8 Uhr Anker auf, in den Vorhafen gegangen. 8 ½ Uhr dort vor Anker. 10 ½ Uhr Anker auf, in die Klara Bucht dicht bei Tsingtau Torpedoschießen abgehalten. ½ 6 Uhr abends zurück nach Tsingtau. Ankunft und ankern ½ 7 Uhr.
Sonntag, 
10. Februar 

"Aus dem Tagebuche eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen Druckerei, Wolfenbüttel, o.J.
...ging es in die Stadt, entweder zum Konzert unserer Infanterie auf der Festungsmauer – auch hörten wir oft im Franzosenviertel eine Zuavenkapelle --, oder wir besuchten eine Kantine, deren sich hier schon etliche befanden.
Die Straßen im deutschen Stadtteil führten fast alle deutsche Namen, wie: Wilhelm-, König-, Lange-, Ländle-, Graudenzer-, Hermann-, Münchener-, Metzer-, Posener-, Leipziger- und Deutsche Straße. Eine Hauptstraße, die Pekinger, zog sich durch die ganze Stadt. Ebenso führten auch die Straßen, wo die Franzosen lagen, Namen in der Landessprache.

Öfters unternahmen wir einen Spaziergang auf der hohen Festungsmauer um die ganze Stadt herum. Die Aussicht in die ferne war sehr schön. Da sah man die zerstreut liegenden Dörfer mit den hohen nicht zu fernen Bergen im Hintergrunde; die Stadt selbst bot nicht viel Sehenswertes, da außer den niedrigen Lehmhäusern nur hier und da ein Tempel sich erhob.
Die Mauer war ungefähr 8 Meter breit, an den Biegungen wie an den Toren jedoch bedeutend breiter. Auf dem mit schönen glatten Felssteinen gepflasterten Damm standen an verschiedenen Punkten kleine Wächterhäuschen und alte chinesische Kanonen.
In machen Straßen der Stadt sah es sehr bunt aus; vor den meist nach vorn offenen Verkaufshäusern standen hohe Säulen, von oben bis unten mit chinesischen Schriftzeichen, Anpreisungen der Kaufleute, bedeckt. Dann hingen breite Tuchstreifen wie Guirlanden über die Straßen hinweg, auf denen ebenfalls die Waren der Kaufleute verzeichnet standen. In der Mitte dieser Guirlanden befanden sich Schleifen oder andere Gebilde und Verzierungen, auch große Lampions.
Die Verkehrsstraßen, durch die eine große Menschenmenge wogte, machten den Eindruck als ob eine größere Festlichkeit im Gange wäre.
Europäische Häuser sah man in Pao-ting-fu (dem Mittelpunkt der Boxerbewegung) überhaupt nicht, es fehlte jeder europäische Beigeschmack und es ging hier noch so recht urchinesisch zu, so ganz anders als in Tientsin.

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Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901
Schlechtes Wetter, stürmisch. Ankunft von dem Lazarettschiff Savoia 11 Uhr. 12 Uhr Ankunft von Tiger. Beim Zapfenstreich froren die Tuba, Posaune, Tenorhorn während den blasen ein.

Montag, 
11. Februar
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Früh 10 Uhr Ankunft der Weißenburg. Der Pfarrer musste gleich bei uns nach dem Ankern Kirche abhalten. Der Sturm etwas nachgelassen.
Dienstag, 
12. Februar
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Stürmisch, Schneestauben, sehr kalt. Ankunft von Post. Ich bekomme einen Brief von H. Nitze mit dem Bild seiner Eltern.
Mittwoch, 
13. Februar
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½ 8 Uhr Morgenmusik (Geburtstag des Ingenieurs Jobst). 8 Uhr Anker auf zum Torpedoschießen. Gefechtsmäßig. Herrliches Wetter, Sonnenschein und windstill. Maschinen große Fahrt mit allen Kesseln. 11 Uhr trat wieder Wind ein, wo dann wieder vor Anker gegangen wurde. Nachmittags 3. Division Landungsmanöver. Unser Flaggenleutnant dabei vom Pferd gefallen, da die Offiziere alle hoch zu Ross waren.
Donnerstag, 
14. Februar
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1/8 Uhr früh Anker auf nach der Klara Bucht zum Torpedoschießen. Mussten aber ½ 10 Uhr wieder wegen Wind ausscheiden. Dort vor Anker, gegen 3 Uhr Anker auf, 5 Uhr in Tsingtau. S.M.S. Schwalbe war heute früh in Tsingtau angekommen. Es wurde Salut gegenseitig gewechselt.
Freitag, 
15. Februar
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8 Uhr   kam die Wörth von Hongkong hier in den Hafen. Wir hatten schon Anker gelichtet, um in der Klara Bucht zum Torpedoschießen zu gehen. Ziemlich glatte See. 21 Schuss mit Torpedos gefeuert. ½ 6 Uhr zurück in den Hafen von Tsingtau. ½ 7 Uhr vor Anker. Kpt. Rosendahl kam ½ 7 Uhr an Bord, um die Wörth anzumelden, bleib gleich zum Dinner beim Admiral. Abends hatten wir Besuch, Deckoffiziere von der Brandenburg und Wörth.
Samstag, 
16. Februar
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Herrliches Wetter, aber kalt. 8 Uhr Anker auf, alle Kessel in Betrieb, Torpedoschießen. Abends war ich an Land im Ostlager, um eine Seite für Cello zu holen, vom Seebataillon. Feuermeister Günther in Landlazarett gekommen geworden.
Sonntag,
17. Februar

 

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Mittags großes Dinner beim Adm., Einladungen von Land, abends bei den (Off.). Sonst schönes Wetter. Vorfeier bei den Chinesen zum Neujahr.

Montag, 
18. Februar
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Neujahr in China. Den ganzen Tag und nachts wird geschossen. Kein Chinese arbeitet bis jetzt Freitag und kein Geschäft geöffnet. Bei uns an Bord großes Kohlenübernehmen. Der Admiral ist Mittag auf der Hertha, abends wieder an Bord. Bin heute wieder Deckoffizier.
Dienstag, 
19. Februar 
Fastnacht

"Aus dem Tagebuche eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen Druckerei, Wolfenbüttel, o.J.
...fuhren wir, ein Kommando von acht Mann per Bahn von Pao-ding-fu über Peking nach Tientsin, um Munition zu holen. Während unseres Aufenthaltes in Peking konnten wir allerdings nicht viel sehen, wir bestiegen die äußere Mauer, jedoch auch von hier aus war die Aussicht keine besondere, denn dazu hat Peking zu wenige und niedrige Türme, zu unbedeutende Gebäude und vor allem zu viel Mauern. Selbst von den Tempeln und Pagoden war wenig zu erblicken, da sie von Kastanien, Zedern u. a. Bäumen dicht umgeben sind. Betritt man die Straßen Pekings, der Hauptstadt des Reiches der Mitte, so kann man nur sagen, dass diese Stadt es allen anderen Städten an üblem Geruch, Staub und Geschrei zuvortut.

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7 ¼ Anker auf zum Schießen mit Maximgewehren, aufbauen von vier Forts aus Holz und Scheibentuch Segel. Abends schießen mit Maximgeschützen, Scheiben im Schlepp, unter Benutzung der Scheinwerfer bis 11 Uhr. S.M.S. Wörth kam von Wusong mit Post. Habe 2 Briefe, 1. aus Altona von Reuters, 1. v. R. Spieß Wiesbaden. In der Klara Bucht dann geankert.

Mittwoch, 
20. Februar 
Aschermittwoch
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8 Uhr nach Tsingtau wegen Sturm.
Donnerstag, 
21. Februar
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6 Uhr abends in See zum Schießen mit 3,7cm. 8 Uhr Anfang bis 12 Uhr. Schleppdampfer mit 2 Scheiben im Schlepp. Beleuchtung Scheinwerfer. 12 ½ Uhr in die Klara Bucht vor Anker gegangen. Sturm etwas nachgelassen. 3 Uhr Oberfeuermeister Ebel ins Landlazarett gekommen, Auszehrung.
Freitag, 
22. Februar
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6 Uhr abends Anker auf. Nachtschießen im Hafen von Tsingtau mit 3,7. ½ 1 Uhr vor Anker.
Samstag, 
23. Februar
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Großes Reinschiff. Herrliches Wetter. Feuermeister Günther holte heute sein ganzes Zeug an Land. Ist unheilbar, mit dem nächsten Dampfer zurück.
Sonntag, 
24. Februar

"Aus dem Tagebuche eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen Druckerei, Wolfenbüttel, o.J.  
...langten wir wieder in Pao-ting-fu an  

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Kirche auf Kurfürst. Herrliches Wetter. Ich war von 3 bis 5 Uhr an Land, habe ein Tamtam, 1 Vorhang, 1  Häuschen gekauft. An Bord hatten wir Deutsche nebst Frauen und Töchtern von 2 bis ½ 10 Uhr zu Besuch. Lustige Stimmung. Ebenfalls Deckoffiziere von der Weißenburg. Sprengel und Gelbke total betrunken.
Montag, 
25. Februar
"Aus dem Tagebuche eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen Druckerei, Wolfenbüttel, o.J.
...ging von hier aus eine Expedition unter Oberst Frhr. v. Ledebur ab, von unserer Kolonne 30 Mann als Kavalleristen unter Führung unseres Rittmeisters. Unser Ziel war die große chinesische Mauer in der Nähe der Festung Lung-tsuan-kuan.
Am ersten Marschtage bezogen wir, nachdem wir die chinesische Festung Wan-sien passiert hatte, in einem Dorfe unser Quartier


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Sprengel und Gelbke im trunkenen Zustande ihre Bärte lassen abnehmen. Sämtliche Panzer ½ 8 Uhr Anker auf, schießen nach den gebauten Forts auf dem Felsen in der Klara Bucht auf 7000m. Gute Treffer. Einsatzrohre in den 28cm Geschützen und den 8,8cm Geschützen. 6 nachts vor dem Felsen geankert.
Dienstag, 
26. Februar

"Aus dem Tagebuche eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen Druckerei, Wolfenbüttel, o.J.
...führte uns durch die Festung Tan-sien und wir nahmen wieder in einem chinesischen Dorf, bereits im Gebirge, Quartier, wo auch die Gebirgsbatterie ein Unterkommen gefunden hatte.

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8 Uhr   Anker auf, wieder nach dem Felsen schießen mit denselben Geschützen. Wetter herrlich. Mittags 1 Uhr nach dem Hafen  von Tsingtau zurück. 

Mittwoch, 
27. Februar

"Aus dem Tagebuche eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen Druckerei, Wolfenbüttel, o.J.
...hatten wir einen tüchtigen, beschwerlichen Marsch, doppelt schwierig durch das ewige Auf- und Abklettern mit den Pferden, wir kamen den ganzen Tag nicht aus dem Gebirge heraus und langten erst gegen 8 Uhr abends in einem Dorfe an, wo wir übernachteten

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Letzte Schießübung mit den anderen Panzern nach den Forts mit sämtlichen Geschützen. Nachmittags 4 Uhr nach Tsingtau. 5 Uhr vor Anker gegangen. Starke Brise.

Donnerstag, 
28. Februar

"Aus dem Tagebuche eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen Druckerei, Wolfenbüttel, o.J.
...dann ging es weiter und wir erreichten die Festung Fouping. Die Haubitzen wurden während dieses Marsches öfters zehnspännig gefahren, manchmal mußten sie an Langtauen von einem Felsplateau zum anderen heruntergelassen werden.

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Brise nachgelassen. Großes Kohlen übernehmen, in der Stunde 93 Tonnen an Bord genommen. Mittags kam die Savoia (Lazarettschiff) in den Hafen. Obermaschinist  Simonait verrückt geworden. Der Admiral, Kommandant, Kptleutnant Barth, Leut. Pfeifer heute 8 ½ Uhr nach Kiautschou zur Bahn gefahren.