Letzte Aktualisierung: JANUAR 1901
März 25, 2009
Dienstag, 01. Januar Neujahr |
"Aus dem Tagebuche
eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen
Druckerei, Wolfenbüttel, o.J. Prosit Neujahr! schallte es... selbst einige Chinesen riefen uns ein "Plost Neujah" zu. Einen Vorteil hatten wir aber doch zu Neujahr gegen unsere Lieben in der Heimat, wir durften hier fast sieben Stunden früher in das neue Jahr eintreten als sie, da die Sonne in Tientsin 6 Stunden 54 Minuten früher aufgeht als in Deutschland (Berlin). Nachmittags unternahmen wir, mehrere Kameraden, mit einem japanischen Sergeanten, der sein Quartier in unserer Nähe hatte, einen Spaziergang nach der Chinesenstadt.
Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm |
Mittwoch, 02. Januar |
Fortsetzung: Reise nach China –
S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 6 Uhr früh Anker lichten. Abfahrt nach Nagasaki. Schönes Wetter, die Nacht heller Mondschein wie am Tage. |
Donnerstag, 03. Januar |
Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 Nachmittags etwas stürmisch, trübe. Abends 8 Uhr Leuchtfeuer voraus. Antreten nach der...Text fehlt...8 ¾ die Inseln dicht vor Nagasaki B.B. querab. 1 Uhr nachts vor Anker. |
Freitag, 04. Januar |
Fortsetzung: Reise nach China –
S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 6 Uhr früh Anker lichten. 7 ½ Uhr gingen wir an Boje Ni. 1 in Nagasaki. Die Stadt und Umgegend ist gerade wie Norwegen. Ringsum hohe steile Berge. Die Stadt liegt terrassenförmig. |
Samstag, 05. Januar |
Fortsetzung: Reise nach China –
S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 7 Uhr von der Boje los. 7 ¾ in Dock I gegangen. 1 Uhr war schon leergepumpt. Händler sind in Menge an Bord. Sehr schöne Waren aber teuer. Das Wetter ist hier jetzt immer trübe, gerade wie in Norwegen. |
Sonntag, 06. Januar Heilige Drei Könige |
Heute
erscheint die erste Ausgabe der "PEKINGER DEUTSCHE ZEITUNG"
(Amtlicher Anzeiger der Kaiserlich Deutschen Behörden in Peking) Diese
soll nun wöchentlich einmal und zwar jeden Sonntag erscheinen
ZUM JAHRESWECHSEL wiederum
ist ein Jahr verrauscht und gehoert der Vergangenheit an. Das Jahr 1900,
das wir in der Heimath unter so erhebenden Festlichkeiten begannen, es
wird wie ei mueder Greis zu Grabe getragen und wie ein Juengling sich
verabschiedet, schauen jenem wehmuthsvoll und dankend nach, hoffnungsfroh
diesem entgegen. Ernste Gedanken erfuellen uns, wie es denkenden Menschen
ziemt, die fern von strafbarer Oberflaechlichkeit nicht gleichgueltig
einen solchen Wechsel empfinden. _________________________________________________ BEKANNTMACHUNG Das vor
dem Hatamen, Chien-men und Shun-chih-men sowie innerhalb des Hsiepien-men
und Chang-yi Men liegende Gebiet der Chienesenstadt von Peking untersteht
einstweilen der deutschen Verwaltung. Die Grenze des Gebiets läuft vom
Hatamen im Osten in westlicher Richtung bis zum Hsipien Men und der
westlichen Stadtmauer; von der Nordwestecke der Stadtmauer laeuft sie nach
Sueden bis zum Changyi Men; von dort folgt sie der rossen Changyi
Men-Strasse und der GrossenShaho-Men-Strasse bis zur Hatamen-Strasse und
wendet sich dann nach Nordender letzteren Strasse folgend bis zum Hatamen. _________________________________________________ Bekanntmachnung Der
Dolmetscher C O R D E S wird beauftragt, in dem deutschen Gebiete von
Peking die Geschaefte eines C i v i l p r a e f e k t e n zu
uebernehmen. _________________________________________________ Bekanntmachnungen der Civilpräfektur von Deutsch-Peking Ein
jeder chinesische Bewohner des der deutschen Verwaltung unterstehenden
Gebiets der Chinesenstadt von Peking hat die an seinem Hause
vorueberfuehrenden Strassen und Gassen gruendlich auszubessern und stets
in gutem Zustande zu erhalten. Die zur Ausbesserung gebrachten Steine
koennen evtl. von den naechsten zerstoerten Haeusern oder von der
Stadtmauer genommen werden. _________________________________________________ Bekanntmachnung Nachdem
nunmehr das deutsche Stadtgebiet in Polizeibezirke getheilt ist, welche
von Patrouillen regelmaessig begangen werden, ist es an der Zeit, dass die
Ladenbesitzer ihre Geschaefte wieder aufmachen. Wenn Faelle von
Pluenderung seitens chinesischer Banditen oder Belaestigungen seitens
fremder Soldaten aus anderen Stadttheilen vorkommen, so sind dieselben der
naechsten Polizeiwache oder der Praefektur direkt zur Anzeige zu bringen
und es wird fuer Festnahme und Bestrafung der Uebelthaeter sowie fuer
Schutz der Bedrohten gesorgt werden. _________________________________________________ Bekanntmachnung Jeder
Chinese, welcher in der Zeit von Abends 8 bis Morgens 4 Uhr die Strasse
betritt, hat eine brennende Laterne bei sich zu
tragen. Zuwiderhandelnde werden mit
Schlaegen bestraft. Fortsetzung: Reise nach China –
S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm |
Montag, 07. Januar |
"Aus dem Tagebuche
eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen
Druckerei, Wolfenbüttel, o.J. ...hatten wir von 8 Uhr ab Besichtigung im Fahren vor unserem Kommandeur auf dem Taku-Platz. Nach der Besichtigung sprach derselbe der Kolonne seine Anerkennung aus und wünschte uns gute Reise nach Pao-ting-fu. Der Rest des Tages wurde zur Ausrüstung der Fahrzeuge und der Pferde verwandt, und ein arbeitreicher Tag war wieder zu Ende. Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 Im Dock. 5 ½ wurde etwas Wasser eingelassen, das Schiff von Farbe entfernt (abgehauen) und frisch gestrichen. |
Dienstag, 08. Januar |
"Aus dem Tagebuche
eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen
Druckerei, Wolfenbüttel, o.J.
...fand uns schon um 3 Uhr morgens mit dem Verladen der Betten, Kleidersäcke und sonstigen Gegenstände auf Trainwagen beschäftigt. Proviant wurde auf 8-10 Eselkarren verpackt, die von je zwei Mann der Kolonne geführt wurden. Um 8 Uhr war die Kolonne zum Abmarsch fertig, und wir rückten dann, von unserem Kommandeur bis vor Tientsin begleitet, ab nach Pao-ting-fu. Als wir durch die Europäer- und die Chinesenstadt hindurch waren, war es mittlerweile 10 Uhr geworden, ein beweis für die Größe Tientsins. Es war ein schwieriges Fahren mit unsern vierspännigen Wagen durch die sehr engen Straßen und Tore der Chinesenstadt noch verschlimmert durch das herrschende Glatteis. Zuletzt hatten wir noch ein schweres Hindernis, eine hohe, steil aufsteigende Bogenbrücke, zu überwinden. Draußen auf dem freien Felde begrüßte uns eine strenge, schneidende Kälte. Auch war der verschneite Lehmweg nicht gerade angenehm und erforderte stete Aufmerksamkeit, doch erreichten wir bereits gegen 1/2 4 nachmittags die erste deutsche Etappenstation, unser Quartier, das Dorf Ho-tou. Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 9 Uhr aus dem Dock an die alte Boje. Der Engländer musste uns die Boje räumen. 2 Uhr beurlaubt. |
Mittwoch, 09. Januar |
"Aus dem Tagebuche
eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen
Druckerei, Wolfenbüttel, o.J.
...erreichten wir indes nicht die nächste Etappe, sondern mußten, da alle Wege verschneit waren, gegen 1 Uhr mittags in dem chinesischen Dorf Tschou-cha-tien liegen bleiben. Von unseren Pferden wurden viele in einem großen Götzentempel untergebracht. Hier im Dorfe gab es wenigstens zur Abwechslung Hühnereier, die wir von den Chinesen für 10Cts. 12 Stück kauften und sie uns mit Brot und Kaffee als Abendbrot munden ließen. Das Brot verlangte aber bei der herrschenden Kälte erst eine gründliche Bekanntschaft mit heißem Kaffee, ehe es gegessen werden konnte. Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 Geburtstag des Kommandant v. Hotzendorf: Ständchen. Herrliches Wetter. |
Donnerstag, 10. Januar |
"Aus
dem Tagebuche eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der
Hecknerschen Druckerei, Wolfenbüttel, o.J.
...langten wir nachmittags 4 Uhr in der Etappe Tien-kia-pou an. Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 Großer Ausflug. I. Wache Heizer und VI. Division mit Musik nach Mogi über Berge hinweg, sehr schöne Gegend. Prinz Heinrich war in demselben Hotel 21-22 Juni 1899. Wo der Prinz geschlafen hat, in dem Zimmer haben wir Deckoffiziere gegessen. |
Freitag, 11. Januar |
"Aus dem
Tagebuche eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der
Hecknerschen Druckerei, Wolfenbüttel, o.J.
... langten wir bei immer noch anhaltender, schneidender Kälte in der Festung und Etappe Pa-tschou an, von einer Steinmauer umgeben. wir lagen außerhalb der Mauer in einem Fort. Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 Post war mittags angekommen, ich bekam wieder eine Karte zurück von C. Spies aus Wiesbaden, nicht zu finden. |
Samstag, 12. Januar |
"Aus dem Tagebuche
eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen
Druckerei, Wolfenbüttel, o.J.
...nachmittags 3 Uhr erreichten wir die Festung Hiung-shien, die nur mit einer Lehmmauer umgeben ist. Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 Herrliches Wetter. Heute kein Ausflug. Rein Schiff in allen Ecken. |
Sonntag, 13. Januar |
"Aus dem Tagebuche
eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen
Druckerei, Wolfenbüttel, o.J.
Morgens 7 Uhr Abmarsch! Außer Kaffee gab's heute nichts, das Brot war zu hart geworden bei der ungeheuren Kälte, und wir mußten mit dem Essen warten, bis wir in unserem nächsten Quartier, der Festung Hsin-nan-shin, eintrafen, wo die dort liegenden deutschen Truppen bereits, wie in allen Etappen, das Essen für uns gekocht hatten. Wir lagen hier, ungefähr 20 Mann, mit unseren Pferden wieder in einem großen Götzentempel und es dauerte allein eine halbe Stunde ehe wir die Tiere so einigermaßen an die Ungeheuer von schrecklich bemalten Götzen, die die Größe des Stendaler Rolands hatten, gewöhnten, so daß sie etwas beruhigt bei der wilden Gesellschaft standen. Kurze Zeit darauf, als wir gerade beim Essen saßen, kam plötzlich die ganze Kavalkade unserer Pferde, manche noch mit den ausgerissenen Pfählen an den Halfterriemen, durch die Straße gesaust, von den Götzen in die Flucht gejagt, deren einer Verwundet am Boden lag. Als die Gäule wieder eingefangen waren, hatten andere Kameraden bereits die stehen gebliebenen Götzen, die buntbemalten Lehmungeheuer mit hölzernem Knochengerüst, entfernt, und wir konnten unsere Schlachtrosse in Ruhe unterbringen. Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 Trübes Wetter, kein Ausflug. |
Montag, 14. Januar |
"Aus dem Tagebuche
eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen
Druckerei, Wolfenbüttel, o.J.
Im nächsten Quartier, einem chinesischen Dorfe, waren alle Häuser fest verrammelt, so daß wir uns erst selbst Luft machen mußten, um für uns und unsere Pferde Unterkommen zu finden. Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 Früh regnerisch, mittags schönes Wetter. Kein Ausflug. |
Dienstag, 15. Januar |
"Aus dem Tagebuche
eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen
Druckerei, Wolfenbüttel, o.J.
7 Uhr morgens Abmarsch vom letzten Quartier! Nach dem Passieren einer französischen Ettapenstation, Liung-lou, rückten wir gegen 1 Uhr mittags in unser Ziel, in die große Festung Pao-ting-fu ein. Die Stadt, in der die 3. Infanterie-Brigade unter Generalmajor von Kettler lag, ist rings von einer ungefähr 20 Meter hohen, sehr starken Steinmauer umgeben, in der sich vier Tore befinden. Durch eines dieser Tore fuhren wir in die Stadt ein. Die Straßen waren auch hier, mit einigen Ausnahmen, sehr schmal und wir sahen auf denselben Verkäufer neben Verkäufer; Fleischer, Bäcker, Schmiede, Schumacher, Korbmacher u.a. arbeiteten so zu sagen auf der Straße, auch wurden Gemüse, Geflügel, Eier, Kuchen und Nüsse feilgeboten. Chinesische Frauen mit Körben am Arme humpelten mit nichts weniger als graziösen Bewegungen durch die Straßen, um zu den Mahlzeiten einzukaufen. Am entgegen gesetzten Tore verließen wir die Stadt wieder, um gleich in der Nähe in einem großen chinesischen Gärtnerei Quartiere zu beziehen. Die Pferde wurden in einem früheren Treibhause untergebracht, und wir selbst wohnten in schönen, kleinen, massiven Häusern des jedenfalls nicht armen Besitzers, der mit seinem Personal in einem der Häuser wohnen bleib. Fortsetzung: Reise nach China – S.M.S. Kürfürst Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 Ausflug, schönes Wetter (Mein linkes Auge ist böse lädiert) Im Lazarett gewesen |
Mittwoch, 16. Januar |
Die chinesischen Unterhändler unterzeichen das Protokoll der fremden Mächte vom 22. Dezember 1900. "Aus dem Tagebuche
eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen
Druckerei, Wolfenbüttel, o.J. Die Aufräumungs- und
Bauarbeiten in unserem Lager wurden fast ausschließlich von Chinesen
ausgeführt und wir hatten in der ersten Zeit häufig gegen achtzig dieser
bezopften Söhne des Himmels täglich im Lager. Bei dem Wegschaffen der
Blumentöpfe wurde eine kostbare Standuhr gefunden, die von dem Besitzer
hier versteckt war, da er jedoch schon Zutrauen zu den deutschen Soldaten
gefasst hatte und auch jetzt genau wusste, dass ihm nichts genommen wurde,
stellte er die Uhr im Offizierskasino auf. An einer anderen Stelle, auf
einem alten Dache unter Schilf, wurde ein großer wertvoller Spiegel
entdeckt, den der Eigentümer ebenfalls zurückerstattet erhielt. Ein
Mandarin der Stadt kam öfters hierher, um die Fortschritte der Arbeit zu
kontrollieren. Er nahm sich sehr gut aus in seiner sammetnen und seidenen
Kleidung auf einem schön aufgeputzten Pony und leistete uns immer ein
Weilchen Gesellschaft – nur schade, dass wir nicht soviel von der
chinesischen Sprache verstanden, um uns mit ihm unterhalten zu können. |
Donnerstag, 17. Januar |
Fortsetzung: Reise nach China –
S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 Früh Regen. 10 Uhr schönes Wetter, rein Schiff. |
Freitag, 18. Januar |
Fortsetzung: Reise nach China –
S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 8 Uhr sämtliche Kriegsschiffe über Toppen geflaggt. Herrliches Wetter. 10 Uhr Kirche auf Gera (Lazarettschiff), es predigte ein Kandidat der als Krankenwärter auf der Gera ist. 12 ½ Uhr Dinner bei den Offizieren. Eingeladene Gäste, der Konsul nebst Frau und Schwager. 12 Uhr großer Salut sämtlicher im Hafen befindlichen Kriegsschiffe, 2 deutsche, 2 französische, 2 russische, 2 englische, 1 amerikanische, 3 japanische. 4 Uhr wurde es etwas trüb. Habe heute Mittag Zinklösung ins Auge gespritzt bekommen.
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Samstag, 19. Januar |
Fortsetzung: Reise nach China –
S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 War ich an Land, 1 alte Kanne, 1 Götzen aus dem Mudafengrab gekauft (Altertum). |
Sonntag, 20. Januar |
Fortsetzung: Reise nach China –
S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 Großes Dinner beim Admiral. Schönes Wetter. Post gekommen, für mich nichts dabei. Klar machen zum Kohlen übernehmen. Nachts sehr starker Regen und Wind. |
Montag, 21. Januar |
Fortsetzung: Reise nach China –
S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 9 Uhr Anfang mit Kohlen übernehmen. Abends Dinner auf der Gera. |
Dienstag, 22. Januar |
Fortsetzung: Reise nach China –
S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 Früh noch Kohleübernahme. Nachmittags 2-4 Uhr auf der Gera für die Kranken gespielt. Dann Urlaub, bin aber nicht an Land gegangen. |
Mittwoch, 23. Januar |
Fortsetzung: Reise nach China –
S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 11 Uhr nachdem der französische Postdampfer kam, jedoch ohne Post für uns, Anker aufgegangen bei schönstem Wetter. |
Donnerstag, 24. Januar |
Fortsetzung: Reise nach China –
S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 Geburtstag des Aspirantarztes Dr. Müller. Schönstes Wetter. Nordwind, die See ging immer über Deck. Sehr viel See. |
Freitag,
25. Januar |
Fortsetzung: Reise nach China –
S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 4 Uhr nachmittags Ankunft in Tsingtau, woselbst Fürst Bismarck vor Anker lag. Admiral Bendemann inspizierte den Bussard, welcher wieder auf seine Station gehen soll (Sansibar). Gefion hatte Schießübung vor dem Hafen, salutierte unserem Admiral. Der Salut wurde ebenfalls erwidert. Dann Salut für Bendemann von uns aus. F. Bismarck erwiderte ebenfalls, trotzdem der Admiral auf Bussard sich befand und seine Flagge nicht auf F.B. gehisst hatte. Sein Fehler. 6 Uhr bekamen wir die Nachricht, dass die Königin von England tot sei. In Nagasaki war der herrlichste Sommer, hier 1 Tag 500 Meilen Unterschied, eine furchtbare Kälte. Schnee liegt auf den Bergen ringsum. Eis genug am Strande. |
Samstag, 26. Januar |
Fortsetzung: Reise nach China –
S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 Bei Flaggenparade die Flagge halbstack gehisst, wegen dem Ableben der Königin von England. Mittags kam Post. Erhalten 1 Brief, 1 Karte v. R. Musik fällt heute aus. |
Sonntag, 27. Januar |
"Aus dem Tagebuche
eines Chinakriegers" von Paul Ramsauer. Verlag der Hecknerschen
Druckerei, Wolfenbüttel, o.J.
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Montag, 28. Januar |
Fortsetzung: Reise nach China –
S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 Bis 3 Uhr mittags starker Nebel, dann kam die Sonne durch. Gespielt wird heute auch nicht. Heute sind die Torpedo ins Panzerdeck gebracht und zurecht gemacht worden. Morgen soll Torpedoschießen stattfinden. Bendemann war heute wieder bei uns an Bord. |
Dienstag, 29. Januar |
Fortsetzung: Reise nach China –
S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 Keine Musik. Übernahme von Munition von Land. Herrliches Wetter. Geburtstag von Maschinist Branngardt. Zurecht machen der Torpedos. |
Mittwoch, 30. Januar |
Fortsetzung: Reise nach China –
S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 7/30 Uhr früh Anker lichten. 8 wieder vor Anker, dann Torpedoschießen. Schönes Wetter. 4 Uhr Beerdigung des Gouverneurs. 12 Uhr kam sein Sohn, Leutnant beim Seebtt. z.Zt. in Tientsin, mit dem Luchs hier an. Die Batterie auf dem Berge schoss 13 Schuss Trauersalut. Habe den Zug mittels meines Glases von Bord aus gesehen. Abends wurde es stürmisch. |
Donnerstag, 31. Januar |
Fortsetzung: Reise nach China –
S.M.S. Kürfürst
Friedrich Wilhelm Tagebuch des Kapellmeisters F. König 7. Juli 1900 – 9. August 1901 Sehr stürmisch. Torpedos wieder wegbringen an ihre alten Lagerplätze unter das Panzerdeck. 2 Uhr mittags Anker auf, mehr unter Land in Schutz gehen. |